Diät für Stromfresser

Im PETRA IV-Projekt ist Wim Leemans, DESYs Beschleunigerdirektor mit Leidenschaft und Engagement zuständig für den Bau der Beschleunigeranlagen. Er nennt die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, die sich hinsichtlich der Magnete für PETRA IV ergeben. Mehr als 4000 Stück werden im Beschleunigerring benötigt, um das extrem brillante Licht zu erzeugen. 

Quadrupolmagnet
Quadrupolmagnet Foto: DESY, R. Otzipka

Zu den größten Stromfressern im Beschleunigerring zählen die Elektromagnete. Um Strom zu sparen, werden bei PETRA IV daher viele Permanentmagnete eingesetzt.

Was ist der Vorteil der Permanentmagnete?

Wie der Name schon sagt, sind sie permanent magnetisch und nicht erst dann, wenn Strom eingeschaltet wird. Andere Röntgenlichtquellen, zum Beispiel ESRF in Frankreich und PSI in der Schweiz, haben mit dieser Technologie bereits 20 bis 30 Prozent Strom für die Magnete eingespart.

Trotzdem gibt es auch Nachteile - was ist das Problem?

Permanentmagnete benötigen jedoch Seltene Erden und Kobalt, deren Abbau und Verarbeitung oft unter katastrophalen sozialen und ökologischen Bedingungen stattfindet. DESY treibt deshalb aktiv Projekte zum Recyclen von Magneten und zur Zertifizierung der kritischen Rohstoffe voran. 2023 haben wir dazu beispielsweise einen Workshop organisiert, der neue Ideen hervorgebracht hat.

PETRA IV wird im bestehenden Ringtunnel unserer Röntgenlichtquelle PETRA III gebaut. Der wird quasi recycelt. Auch das ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Eine männliche Person sitzt auf einem Tisch vor Monitoren
Wim Leemans DESY-Direktor und Bevollmächtigter des Direktoriums für PETRA IV
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