Kulturelles Erbe

Den Kulturschatz der Menschheit erhalten und bewahren: Brillantes Röntgenlicht eröffnet ungewöhnlichen Einblick in wertvolle Kulturschätze, ohne sie dabei zu beschädigen.

Geheimnisse in Bernstein lüften

Bernstein birgt so manches Geheimnis. So deckte das helle Röntgenlicht von DESYs Synchrotronstrahlungs­quelle PETRA III auf, dass in einem Stück baltischen Bernstein 56 Fliegenlarven stecken. Sie sitzen seit rund 38 Millionen Jahren auf der Hinterlassenschaft eines Pflanzenfressers. Unter anderem durch diese Informationen kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einer neuen Erkenntnis: Damals befand sich am Fundort des Bernsteins ein offener, wohltemperierter Lebensraum und kein dampfend dichter Dschungel.

Ein Bild unter dem Bild

Mit der Röntgenlichtquelle lässt sich unter die Farbe schauen. Übermalte Bilder auf derselben Leinwand werden wieder sichtbar: So befindet sich etwa unter dem van Gogh-Gemälde einer Graslandschaft das Porträt einer Frau.

Überdeckt von den Farbschichten einer sommerlichen Wiese wird das Porträt einer älteren Frau durch eine Röntgenlichtquelle sichtbar gemacht.
Bild: TU Delft

Antike Texte entziffern

Sogar antike Texte lassen sich entziffern: Das Röntgenlicht eignet sich zur Untersuchung von Manuskripten aller Art, aus Pergament, Ton oder Leder. Manchmal sind die Schriftstücke gepresst oder gefaltet. Einzelne Schichten können nicht mehr voneinander getrennt werden. Im Röntgenblick wird die Schrift, die durch die Überlappung der Seiten verborgen ist, wieder sichtbar.

Die gewonnenen Erkenntnisse helfen, antike Schriftstücke vor dem Verfall zu bewahren oder sie zu restaurieren.

Mit PETRA IV soll die Entwicklung von Standardverfahren für die Analyse von schriftlichen Artefakten ausgebaut werden. Zum einen geht es darum, die verschiedenen Materialien zu identifizieren, zum anderen darum, ihre Strukturen aufzudecken. DESY kooperiert dazu mit dem Exzellencluster „Understanding Written Artefacts“ der Universität Hamburg.

 

Papyrus-Rolle mit römischen Schriftzeichen

Röntgenlicht enträtselt antike Dokumente

Wie PETRA IV helfen kann, Schriftrollen des Altertums lesbar zu machen

Portrait-Foto von Heidrun Hillen
Presse und Medien / Öffentlichkeitsarbeit

Heidrun Hillen

Als Ansprechpartnerin im PETRA IV-Projekt bin ich für Sie da. 

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