Hintergrundgespräch mit Mitgliedern des Parlaments
DESY-Direktor Helmut Dosch, Hamburgs 2. Bürgermeisterin Katharina Fegebank und Personen aus Wissenschaft und Industrie sprachen mit Bundestagsabgeordneten über die Chancen und Möglichkeiten, die PETRA IV für Deutschland bieten wird.
PETRA IV soll zur weltweit leistungsfähigsten Maschine für hochbrillante Synchrotronstrahlung umgebaut werden. Für den Umbau benötigt DESY verteilt über acht Jahre ab 2024 rund 1,37 Milliarden Euro an Zuwendungen vom Bund und dem Land Hamburg. Wie diese Zahl zustande kommt, und warum die Anlage zur Erforschung von molekularen Strukturen in Materialien einen Boost für Deutschlands Innovationssystem bringen wird, dazu gab es gestern ein Gespräch mit 19 Abgeordneten des Bundestages. Am Gespräch nahmen zudem noch 10 Mitarbeitende von Abgeordneten teil.
DESY-Direktor Helmut Dosch stellte in einem kurzen Vortrag das Projekt vor. Anschließend beantworteten er und PETRA IV-Projektleiter Harald Reichert die Fragen der Anwesenden. Katharina Fegebank, Hamburgs 2. Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin bestätige, dass Hamburg das Projekt voll unterstützt und wies auf die Chancen hin, die durch das Forschungsgroßgerät für Deutschland entstehen.
Der Unternehmer Henning Fehrmann erklärte im Gespräch, dass mit PETRA IV insbesondere Industrieforschung durch verbesserte Zugangskonzepte schneller Experimente durchführen kann. Das beschleunigt Innovationen.
Insbesondere der Wettbewerb der führenden Wirtschaftsmächte um die beste Strahlungsquelle, macht deutlich, warum das Forschungsgroßgerät zügig umgebaut werden sollte: In der Röntgenanalytik steht Deutschland noch an der Weltspitze, mit PETRA IV wird das so bleiben. Zwar ist derzeit die europäische Quelle ESRF die leistungsstärkste Anlage weltweit, doch China, die USA und Japan rüsten bereits ihre Synchrotronstrahlungsquellen auf die nächste Generation um.
Parteiübergreifend waren sich die anwesenden Personen aus der Politik einig, dass PETRA IV ein wichtiges Projekt ist, um die technologische Souveränität zu erhalten.
Europa wird seine führende Rolle erst mit PETRA IV wiedergewinnen: die Anlage wird dann die leistungsstärkste sein – durch Kombination bahnbrechender Beschleuniger-Technologie mit KI-gestützter Analytik und dem größten Beschleunigerring.
Heidrun Hillen
Als Ansprechpartnerin im PETRA IV-Projekt bin ich für Sie da.